Waldheim früher
Wir suchen weiterhin alte Fotos vom ehemaligen Waldheim-Festival, die wir hier gerne veröffentlichen möchten.
Einscannen und an info@concon.de schicken. Vielen Dank!
Außerdem kramen wir in alten Schubladen und werden mit der Zeit Andenken an alte Zeiten hier anhäufen.
Fotos, auch Videos in Ausschnitten usw. Und wer Lust hat, uns alte Waldheim Nostalgie-Dinge, ob Karten, Fotos, Backstage-Ausweise oder sonstwas, zukommen zu lassen, der maile uns das gerne zu: info@concon.de. Danke.
Neben dem musikalischen Super-Programm war und ist Waldheim immer auch ein Familien-Festival gewesen. Darum gab es für die Kids ein großes Beiprogramm, u.a. zusammen mit dem Zauberer Rosino und seinem Piraten-Programm oder dem großen Circus Changhigh aus Dänemark. Kinder hatten sich verkleidet. U.a. war auch Sackhüpfen, Stelzenlaufen und Schminken angesagt.
Für eine gute Kinderbetreuung war gesorgt.
Stilvoll gekleidete Bedienungen sorgten für ein schönes Ambiente.
Genauso die Einrichtung im Kaffeegarten.
Es gab gepflegte und herzhafte Getränke und reichlich und gut zu essen.
2002 veranstalteten die damaligen Pächter ein kleines FolkFest. Dazu findet ihr hier auf dieser Homepage eine Fotogalerie. Tagesüber und Abends
Download PDF waldheimplakat1994
Download waldheim1996-info PDF
Das war 1994:
Festival mit Zukunft
© txt: kimo gafert
© photo: hauke mauderer
Vom kleinen Fest im Gehölz, hat sich das Waldheim Festival in Bohmstedtfeld bei Husum im zweiten großen Anlauf mit seinem eigenem Charakter nun endlich etabliert.
Zur Überraschung vieler der zwischen 7 und 8 Tsd. Open Air Besucher, wurden die im Vorfeld gegebenen Versprechungen weitestgehend eingehalten.
Der angestrebte dänische Stil wurde nicht durch das dänische Vokabular, sondern vielmehr durch das entsprechende richtig angelockte Publikum erreicht. Gewürfelte Besucherszanario, von ganz klein bis “steinalt” aber jung geblieben, sorgte für die familiäre Stimmung und entspannte Atmosphäre.
Auch die Polizei und Feuerwehr wußten nur von gegenseitiger Rücksichtnahme und Geselligkeit zu berichten. Von den ca. 15 gefahrenen Krankenwageneinsätzen, waren leichte Schnittwunden (Glas) und dicke Knöchel (Wiese) die schwerwiegensten Verletzungen.
Enttäuschend war für manch einen die etwas lieblos wirkende Dekoration, die unter anderem den hohen Eintrittspreis von geballten 95.- DM begründen sollte. Sonnenblumen (verwelkt) und Findlinge, offen wirkende Absperrungen und 2,5 km Lichterketten, sorgten aber trotzdem für eine besondere Atmosphäre. So kommt es, daß die ca. 200 Helfer im nächsten Jahr ähnliche Ideen früher verwirklichen sollen, um die aufwendige Dekoration auch aufwendig aussehen zu lasssen.
Das über die Musik hinausgehende Rahmenprogramm, wie z.B. der Zirkus Changhigh, sollen ebenso ausgebaut werden, wie die Zusammenarbeit mit Vereinen aus der Umgebung.
Ein Kulturaustausch mit Polen trug dazu bei, daß auch im Land des Kirchenführers der Gedanke von Open Air verwirklicht werden soll.
Aus technischen Gründen gab es einige Programmänderungen, die das Publikum aber nicht aus der guten Laune zu vertreiben vermochten.
Anlaß zu negativen Äußerungen gaben vielmehr (wie bei jedem Open Air) die Toilletten. Es war sich zwar jeder einig, es waren die schönsten, aber leider zu wenige Toilletten.
Der öffentliche Flohmarkt vor dem Haupteingang stieß auf wenig Resonanz, und wurde von der Festivalleitung als fehlplaziert eingestuft.
Hervorragend war die Lösung für das Problem der Getränkebecher. Biologisch abbaubar, und mit 10 Pf. Pfand belegt, wurden diese von Kindern fleißig eingesammelt. Das gab ein extrafettes Taschengeld, und der Platz blieb erstaunlich sauber. Die Sauberkeit auf den Zelt- und Caravanplätzen, blieb leider trotz Müllservice auf der Strecke. Für sein Umfeld ist letztendlich dann jeder sebst verantwortlich…bis alle das Festivalgelände verlassen…
Die Spielfreude der Bands war vom ersten bis zum letzten Tag zu spüren. Nicht zuletzt vielleicht durch das vollständig in Fremdleistung abgewickelte Catering, zur Sicherung des leiblichen Wohls der Künstler. “Gutes Essen, gute Laune, gute Musik” hieß es irgendwo.
Mit fester Nahrung versorgt wurden die Fans von ca. 70 Ständen zu gewohnt hohen Festivalpreisen. Der überdurchschnittlich hohe Bierkonsum bereitete gerade keine Probleme. Dadurch wurde nach Meinung der Festivalleitung der Konsum von Hochprozentigerem reduziert.
Um nach dem Wochenende vom 15.-17. zufrieden wieder nach Hause gehen zu können, war für jeden Musikgeschmack etwas dabei, wenn auch die Bluesgemeinde etwas bevorzugt wurde.
Als erster Headliner spielte gleich am Freitag Phillip Boa and the Vodoo Club sein Indie – Programm mit extra installierter Lichtanlage. Nachdem der Platz vor der Hauptbühne gefüllt, und einige Songs gespielt waren, wurde nicht nur den Musikern warm.
Samstag zog Terry Hoax dann wieder die größeren Massen vor die Hauptbühne. Er stimmte für mehr Publikumsnähe auf Konzerten, und praktuzierte sie auch entsprechend, indem er ins Publikum ging und auf die Bühne einlud. Zitat: “Es war toll hier, aber das lag auch viel an uns.”
Am Sonntag legten Frumpy mit Inga Rumpf nach 25 jährigem Wiedersehen eine derartige Spielfreude in den Abend, daß Krautrockfans mit dem sicherlich besten Konzert des Wochenendes belohnt wurden.
Auf positive Resonanz stieß bei der Musikgestaltung, daß die Bands noch nach zwei Uhr anfingen zu spielen, und so ein ausgefülltes Nachtprogramm sicherstellten.
Zum Ende der Festivalsaison überraschte das Waldheim Festival als echte Alternative (oder Ergänzung) zu den großen Festivals im Norden.
Vielen Dank Waldheim 1994.
© txt: kimo gafert
© photo: hauke mauderer
Das war 1996:
Kleiner aber feiner Rahmen
Waldheim 1996
© txt: kimo gafert
© photo: hauke mauderer
Bei immerhin trockenem Wetter versammelte das traditionelle WaldheimOpen Air wieder seinen kleinen aber feinen Besucherstamm.
Engagierte Bands aus dem abwechslungsreichen Programm sorgten ebenso für Stimmung, wie die zahlreichen Eigendarsteller auf den Zelt und Caravanplätzen. Die Eigenwilligkeit der Besucher und behutsames Vorgehen der meisten Ordner, sorgten für ein harmonisches Chaos im Miteinander der besten Festivallaune.
Innerhalb des Programmes schoben auch bekannte Namen den Spaßregler nach oben. So philosophierten Fishmob über die Hohlräume hinter aller Stirn, Selig mußte versuchen gegen den inzwischen starken Wind an zu singen, und Marla Glen bot mit ihrem Phili-Sound die beste Show der Drei-Tage-Feier am vergangenen Wochenende.
Bereits am Freitag konnten alle Techno-Begeisterten ihren Gefühlen freien Lauf lassen, um unter bewährter Deko (Hole Got Star Base Factory) zu vergessen, daß zur gleichen Zeit in Berlin die Love Parade 800 Tsd. Technomainstreamer anzog.
Alles in allem ist und bleibt das Waldheim Festival ein wunderbares kleines Festival in Nordfriesland, das es versteht den Besucher trotz einiger Veräumnisse ausgeglichen nach Hause fahren zu lassen.
SeeYa.
© txt: kimo gafert
© photo: hauke mauderer